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Eva Spilker, Coach in Bielefeld

Zukunftsfähig – Schritt für Schritt in die Zukunft hineinleben

 Schritt für Schritt in die Zukunft hineinleben

Zukunftsfähigkeit, das hört sich erstmal fein an. Doch, was bedeutet es für uns? Theorien hierzu finden sich genügend und du kannst sie an anderer Stelle nachlesen.

Mit diesem heutigen Artikel bewege ich die Frage, wie wir zukunftsfähigen Wandel in unser Leben einladen und leben können. Eingangs stelle ich die Frage, wie ich die Notwendigkeit des Wandels verstehe. Ich teile meine persönlichen Gedanken rund um den Wandel in meiner Welt und eine kleine tägliche Gedankenpraxis, die mich darin unterstützt. Ich möchte Mut machen: Wir können an jedem einzelnen Tag kleine Schritte gehen, die uns stetig in eine schönere Zukunft führen.

Wandel – warum überhaupt?

Otto Scharmer beschreibt mit seiner Theory U drei gegenwärtige Symptome, die für uns mehr und mehr sicht – und spürbar werden:

Die ökologische Krise und unsere fehlende Verbindung zur Natur.

Immer mehr leben wir (unser Kollektiv) abgeschottet von der Natur. In gut isolierten Häusern wohnen wir & konsumieren, was das Zeug hält. Dabei geht zunehmend das Gespür dafür verloren, dass wir selbst Teil der Erde und der Natur sind, der wir Schaden zufügen.

Die soziale Abspaltung und unser fehlendes Miteinander.

Unsere Leben sind so gestaltet, dass wir immer weniger Miteinander und Gemeinschaft erleben. Die klassischen Strukturen tragen nicht mehr. Viele Menschen fühlen sich in Vereinzelung und Isolation. Durch die derzeitigen Abstandsregeln wird diese Situation mehr und mehr verschärft.

Nicht mehr mit mir und der Welt verbunden

Die fehlende Verbindung wird vor allem zu uns selbst deutlich. Scharmer beschreibt diese als spirituelle Krise. Die Isolation und Vereinsamung, die wir in uns selbst möglicherweise als Leere spüren, geht einher mit einem fehlenden Gespür für die eigene tiefere Motivation und Sinnhaftigkeit des Lebens.

Was spürst du, wenn du in dich lauschst? Wie zeigt sich der Wandel in deiner kleinen Welt?

Den Wandel in mir spüren

Die aktuelle gesellschaftliche Situation bewegt mich tief und zeigt mir immer wieder die Notwendigkeit des Wandels auf. Da sehe ich beispielsweise die Schule meiner Kinder, wie sie dieser Zeit positiv begegnen und doch die Frage in mir aufkeimen lassen, ob diese Lernorte unsere Kinder gut auf das vorbereiten, was diese für die Zukunft benötigen.

Etwas berührt wohl die meisten von uns auf den unterschiedlichsten Ebenen. Die einen spüren Ärger, Wut und Traurigkeit, die anderen fühlen Angst und Verzweiflung und sehnen sich nach nunmehr einem Jahr Ausnahmezustand endlich nach einer Lösung.

Wie erlebst du dich gerade und welchen Umgang findest Du mit diesem äußeren Geschehen? Ist uns womöglich diese Krise eine Möglichkeit, weil wir hierdurch neue Perspektiven für uns selbst entdecken? Weil wir aufgerufen sind, uns mit uns selbst auseinander zu setzen?

Viele kleine Schritte

Ein erster Schritt für eine Veränderung: Dass wir in uns selbst hineinlauschen, uns unserer eigenen begrenzenden Muster in uns und unseren Systemen bewusstwerden und erkennen.

In mir finden sich häufig diese (eher limitierenden) Gedanken und Fragen: Da müsste ich/wir doch aktiv werden. Noch viel mehr als bisher. Ist es nicht eh bereits viel zu spät, um noch aktiv zu werden? Bin ich nicht viel zu klein, um etwas zu bewirken? Habe ich etwa Zeit dafür? Was genau kann ich denn tun?

Da begegnet mir Kate Raworth in einem Interview. Die Begründerin der Donut-Ökonomie schlägt vor: WIR, jeder und jede von uns, können jetzt und hier starten. Wir können uns die Rollen, die wir heute tragen, betrachten und uns fragen, wie wir diese in der Zukunft gelebt sehen möchten. Und dann beginnen wir sie jetzt zu leben. In vielen kleinen Schritten.

Als Eltern können wir Vorbild für andere Eltern sein. Indem wir bestimmte Dinge anders pflegen, als es allgemein üblich ist. Jederzeit, ob angestellt oder selbständig, entscheiden wir, wie wir mit unseren Kolleg:innen, Kund:innen oder Mitarbeitenden umgehen und ein Miteinander pflegen, wie wir es uns wünschen. Wie es uns selbst nährt und die Menschen um uns herum. Um so das Vermögen zu entwickeln, auf das zu antworten, was von außen auf uns einprasselt. Wir können gestalten, und das tun wir in jedem Moment, mit den Entscheidungen, die wir treffen; mit unserem Denken, Sprechen und Handeln in dieser Welt. Konstruktiv, zukunftsfähig (oder eben nicht).

Ich spüre: Dieser Gedanke entlastet und befreit mich. Von dem großen Druck noch heute die ganze Welt retten zu müssen. Heute kann ich starten mit einem ersten Schritt, und der ist mir immer möglich. Morgen gehe ich den nächsten Schritt. Damit gestalte ich die Zukunft an jedem neuen Tag. Langsam, und stetig. Es geht nicht darum immer schneller zu werden. Vielmehr ist es die Entschleunigung, die mich neu und anders sehen und entscheiden lässt. 

Welcher kleine Schritt ist für Dich heute möglich?

An jedem neuen Tag: meine kleine Gedankenübung

Morgens, wenn ich noch gemütlich im Bett liege, übe ich mich darin, ganz bewusst und langsam zu starten. Zunächst freue ich mich darüber, dass ich wach bin. Vielleicht liegen meine Kinder eng an mich gekuschelt, dann drücke ich sie nochmal fest an mich. Als nächstes frage ich mich: Was liegt heute an, wie gestalte ich den Tag, der vor mir liegt? Wem begegne ich heute? Wie verbringe ich die Zeit mit meinen Kindern? Welche Aufgabe ist heute wesentlich? Welchen einen Schritt kann ich heute gehen?

Dabei ist es zunächst gleich, wie ich mich fühle. Manchmal bin ich voller Kraft, Mut und neuer Ideen, die direkt sprudeln. Ich fühle mich glücklich. An anderen Tagen auch nicht. Dann bekomme ich auch das bewusst mit und kann lernen, damit anders umzugehen und meine Bedürfnisse genauer kennenzulernen. Im Großen und Ganzen unterstützt diese Praxis mich darin, in einer positiven Grundstimmung zu starten. Die Praxis bestärkt mich in dem Gefühl, dass ich den Tag gestalten kann und unterstützt mich darin, bei meiner positiven Absicht zu bleiben. Ganz unabhängig davon, mit welchen Launen mir meine Mitmenschen begegnen.

Mit welchen Gedanken startest du in deinen Tag und was könnte dich unterstützen, gut zu beginnen?

Ich freue mich, wenn wir gemeinsam kleine Schritte gehen. Mit jedem kleinen Schritt verändern wir gemeinsam das Gesicht der Welt. Schritt für Schritt. An jedem neuen Tag.